Klare Freyunger Klinikreform-Botschaften nach Berlin

Die von der Bundesregierung geplante Krankenhausstrukturreform darf nicht zu Lasten der Kliniken in den ländlichen Räumen gehen. Um dies zu verdeutlichen, hatte FDP-Landtagsabgeordneter Alexander Muthmann seinen Parteikollegen Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, zu einem Termin mit Landrat Sebastian Gruber in den Landkreis Freyung-Grafenau eingeladen: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Kliniken am Goldenen Steig gGmbH, Marcus Plaschke, wurden die gegenseitigen Erwartungshaltungen ausgetauscht und Verständnisprobleme ausgeräumt.
„Wir haben hier bei uns große und ganz spezifische Herausforderungen durch die räumliche Lage, die eher dünne Besiedelung, die weiten Entfernungen sowie die schwierige Verkehrsanbindung. Das muss berücksichtigt werden“, stelle Gruber eingangs heraus. Gleichwohl betonte er, „dass wir uns des Reformbedarfs im Krankenhauswesen bewusst sind und auch eine aktive Bereitschaft dazu besteht“. MdL und Kreisrat Muthmann erläuterte, „dass sich im Landkreis Freyung-Grafenau bereits jetzt die entsprechenden Gremien aktiv für Umstrukturierungen einsetzen. Wir wollen damit sicherstellen, dass das Versorgungangebot für die Menschen bestmöglich erhalten bleibt“.
Oberstes Ziel müsse sein, mittel- und langfristig eine zuverlässige Grund-, Regel- und Notfallversorgung zu erhalten. Ullmann versicherte, dass der entstandene Eindruck, in Berlin wolle man die ländlichen Räume schwächen, in keiner Weise zuträfe. „Im Gegenteil: Bei der derzeitigen Reform ist nicht ausreichend kommuniziert worden. Ziel ist es Überversorgung wie Unterversorgung zu reduzieren und für eine gleichmäßig hohe Qualität zu sorgen. Das stärkt Regionen mit den beschriebenen Herausforderungen.“ Ullmann versichert: „Die ländlichen Regionen sind in jedem Reformschritt immer mitgedacht worden und werden auch künftig ganz bewusst berücksichtigt.“ Plaschke und Gruber hörten dies gern und wünschten Verlässlichkeit, Planbarkeit, und Klarheit, welche Leistungen auch künftig in der Region angeboten werden können, eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung und nicht zuletzt rasche Umsetzung der Krankenhausstrukturreform.
Forderungen, die Ullmann gut versteht und mit nach Berlin nehmen wird. Doch es darf nicht vergessen werden, dass die Versäumnisse der Landesregierungen der vergangenen Jahrzehnte ihren Investitionsverpflichtungen nachzukommen und eine Reform mutig anzustoßen die Ursache für die angespannten Lage im Gesundheitswesen sind, so Ullmann. „Nun liegt es an uns im Bund und den Ländern diese Reformen mutig und konstruktiv anzugehen und umzusetzen. Augenblicklich wird auf Arbeitsebene mit den Bundesländern in Berlin am Gesetzestext gearbeitet. Und ich bleibe optimistisch, dass auch unser Gesundheitsminister in Bayern diese notwendige und wichtige Zusammenarbeit erkennt. Denn nur ‚dagegen sein‘, hilft Bayern nicht weiter.“