Seit 30 Jahren als Prüfer im Einsatz

Urkunde aus den Händen des Bayerischen Staatsministers der Justiz: Georg Eisenreich (CSU) hat den Freyunger Landtagsabgeordneten Alexander Muthmann (FDP) mit einer Dankesurkunde ausgezeichnet. „Im Namen des Freistaates Bayern danke ich Ihnen für die besonderen Verdienste, die Sie sich in über 30 Jahren als Prüfer für die Juristischen Staatsexamen erworben haben“, würdigte ihn der Minister. Muthmann studierte nach dem Abitur am Passauer Leopoldinum im Jahr 1975 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Rechtswissenschaften. Wie seinen Vater Robert Muthmann, ebenfalls Jurist und der letzte Landrat des ehemaligen Landkreises Wegscheid, zog es den Sohn 2002 ebenfalls in die Politik. Davor arbeitete er als Verwaltungsjurist bei der Regierung von Niederbayern und am Landratsamt Straubing-Bogen. Die Leidenschaft für Rechts- und Gesetzestexte hat er jedoch nach wie vor nicht verloren. „Und deswegen macht es mir sehr große Freude, als Prüfer für die angehenden Juristinnen und Juristen an der Universität Passau im Einsatz zu sein“, betont Muthmann. Für seine rund 600 Prüfungen hat Muthmann jetzt selbst eine Urkunde bei der Ehrung im Justizministerium erhalten – ganz ohne Leistungsdruck natürlich …
Aktuell wartet Muthmann noch auf eine Antwort auf ein Schreiben an Minister Eisenreich: Ab 2024 soll Passau kein Standort mehr für die schriftliche Zweite Juristische Staatsprüfung sein. „Das führt hier zu großem Unverständnis und es stellen sich viele Fragen: Einerseits ist bekannt, dass die Staatsprüfungen ohnehin eine enorme psychische und körperliche Belastung mit sich bringen. Zusätzliche Hürden wie längere Fahrtwege oder die Notwendigkeit von externen Übernachtungen in den Prüfungswochen sind daher generell kontraproduktiv“, kritisiert Muthmann. Andererseits irritiere auch die Begründung, wonach das elektronische Examen für die Standortreduzierung ein entscheidender Beweggrund sei. „In vielen politischen Debatten zu ganz unterschiedlichen Themen heben wir alle immer wieder hervor, welch große Vorteile die Digitalisierung für gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern bringen kann.“ Digitale Angebote seien eine große Chance, sich von starren räumlichen Bindungen zu lösen.
„Gerade die Möglichkeit, standortunabhängig und dezentral zu arbeiten und Dienstleistungen zu erbringen, eröffnen enorme Chancen für kleinere Standorte und Regionen abseits der Großstädte und Ballungsräume“, ist Muthmann überzeugt. „Im Sinne der künftigen Juristinnen und Juristen im Freistaat Bayern würde ich es für ein positives Zeichen halten, wenn die kommunizierten Standortentscheidungen noch einmal überdacht werden könnten.“